Den Erlös des 2. HANSE-Gesundheitslaufes in Höhe von 185 Euro haben wir dem Stralsunder Hospiz-Verein zur Verfügung gestellt. Der Verein hat sich Anfang des Jahres gegründet, um Sterbenden und deren Familienangehörigen auf dem letzten schweren Weg zu begleiten.
Artikel aus der Ostseezeitung vom 11.10.2007 (Autor: Doreen Breitenfeldt)
Begleiten auf dem letzten Weg
40 Frauen und Männer sind Mitglied im Hospizverein, der Anfang 2007 gegründet wurde. Ziel ist es, Sterbende zu betreuen.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit vier Hospizhäuser: in Rostock, Neubrandenburg, Greifswald und Bergen. In Stralsund nicht – dafür jedoch seit Anfang dieses Jahres einen Hospizverein.
Etwa 40 Mitglieder zählt er zurzeit, und knapp die Hälfte von ihnen wird sich jetzt schulen lassen. "Wir wollen ab Februar 2008 einsatzfähig sein", sagt Petra Voss, die Vereinsvorsitzende. Einsatzfähig sein, das heißt, am Bett eines Sterbenden zu sitzen, ihm die Hand zu halten, mit ihm zu reden, Ruhe auszustrahlen. Das kann in der Wohnung des Kranken sein oder auch im Krankenhaus.
Wenn letzte Dinge geregelt werden sollen, stehen die Ehrenamtlichen den Schwerkranken zur Seite. Einsatzfähig sein bedeutet für die Frauen und Männer auch, für die Angehörigen da zu sein, die in diesen Tagen, Wochen und Monaten eine absolute Extremsituation erfahren. Die letzten Momente mit dem Sterbenden sind für sie oft nur schwer auszuhalten. Und wenn es gewünscht wird, sind die Helfer bis zum letzten Atemzug des Betroffenen dabei.
40 Stunden wird der Grundkurs umfassen, der im November beginnt. Insgesamt gehören zum Hospizseminar 100 Stunden. Kostenlos ist das nicht – der Verein ist auf Spenden angewiesen.
Finanzielle Hilfe kam nun von der Stralsunder Ärztegesellschaft "Sundnetz". Das ist eine Vereinigung, der im Moment rund 70 in der Hansestadt ansässigen Ärzte angehören und die mit ihrem Zusammenschluss die Versorgungssituation für die Patienten verbessern möchte. 500 Euro übergab der Vorsitzende Ronald Zabel kürzlich an Petra Voss. "Wir haben uns gesagt, das ist eine gute Sache", macht Zabel die Position der Ärzte deutlich. Denn Sterbende betreuen, weiß er, "ist keine Sache, die man als Arzt allein bewältigen kann".
Während der letzten Mitgliederversammlung stellte sich der Hospizverein den Medizinern vor. Weitere Hilfen hält Zabel, Facharzt für Psychiatrie, für möglich.
Denkt sie an die Schulung, ist sich Petra Voss über eines im Klaren: Gemäß den Erfahrungen anderer Hospizvereine werden auch in Stralsund nicht alle Teilnehmer letztlich wirklich die Sterbebegleitung übernehmen. Liane Biedermann, Mitarbeiterin des "Uhlenhauses" zum Beispiel, traut sich das nicht zu. Wie etliche andere Vereinsmitglieder hilft sie auf andere Weise, ist beispielsweise Ansprechpartnerin am Telefon des Vereins. Petra Voss hat dafür Verständnis. Die Stralsunderin arbeitet selbst auf einer Station, auf der Krebspatienten behandelt werden. Oft werde auch der Wunsch nach einem stationären Hospiz ausgesprochen. Manchmal komme es vor, dass ein Sterbender aus Stralsund in das Hospiz in Greifswald oder Bergen verlegt wird, um dort in seinen letzten Tagen umsorgt zu werden.
"Ich glaube, dass wir in den nächsten ein, zwei Jahren auch hier in Stralsund ein Hospiz haben werden", ist Petra Voss zuversichtlich. Vier bis sechs Betten könnte es haben. Im Greifswalder Hospiz, das 2005 eröffnet wurde, stehen acht Betten, im Bergener seit 2002 sechs.
Zunächst jedoch steht die Arbeit und Finanzierung des jungen Hospizvereines im Vordergrund. Unter anderem gibt es Ideen für eine Benefizveranstaltung.
Mehr unter Tel.: 03831 / 35 55 53.
Artikel aus der Ostseezeitung vom 11.10.2007 (Autor: Doreen Breitenfeldt)
Begleiten auf dem letzten Weg
40 Frauen und Männer sind Mitglied im Hospizverein, der Anfang 2007 gegründet wurde. Ziel ist es, Sterbende zu betreuen.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit vier Hospizhäuser: in Rostock, Neubrandenburg, Greifswald und Bergen. In Stralsund nicht – dafür jedoch seit Anfang dieses Jahres einen Hospizverein.
Etwa 40 Mitglieder zählt er zurzeit, und knapp die Hälfte von ihnen wird sich jetzt schulen lassen. "Wir wollen ab Februar 2008 einsatzfähig sein", sagt Petra Voss, die Vereinsvorsitzende. Einsatzfähig sein, das heißt, am Bett eines Sterbenden zu sitzen, ihm die Hand zu halten, mit ihm zu reden, Ruhe auszustrahlen. Das kann in der Wohnung des Kranken sein oder auch im Krankenhaus.
Wenn letzte Dinge geregelt werden sollen, stehen die Ehrenamtlichen den Schwerkranken zur Seite. Einsatzfähig sein bedeutet für die Frauen und Männer auch, für die Angehörigen da zu sein, die in diesen Tagen, Wochen und Monaten eine absolute Extremsituation erfahren. Die letzten Momente mit dem Sterbenden sind für sie oft nur schwer auszuhalten. Und wenn es gewünscht wird, sind die Helfer bis zum letzten Atemzug des Betroffenen dabei.
40 Stunden wird der Grundkurs umfassen, der im November beginnt. Insgesamt gehören zum Hospizseminar 100 Stunden. Kostenlos ist das nicht – der Verein ist auf Spenden angewiesen.
Finanzielle Hilfe kam nun von der Stralsunder Ärztegesellschaft "Sundnetz". Das ist eine Vereinigung, der im Moment rund 70 in der Hansestadt ansässigen Ärzte angehören und die mit ihrem Zusammenschluss die Versorgungssituation für die Patienten verbessern möchte. 500 Euro übergab der Vorsitzende Ronald Zabel kürzlich an Petra Voss. "Wir haben uns gesagt, das ist eine gute Sache", macht Zabel die Position der Ärzte deutlich. Denn Sterbende betreuen, weiß er, "ist keine Sache, die man als Arzt allein bewältigen kann".
Während der letzten Mitgliederversammlung stellte sich der Hospizverein den Medizinern vor. Weitere Hilfen hält Zabel, Facharzt für Psychiatrie, für möglich.
Denkt sie an die Schulung, ist sich Petra Voss über eines im Klaren: Gemäß den Erfahrungen anderer Hospizvereine werden auch in Stralsund nicht alle Teilnehmer letztlich wirklich die Sterbebegleitung übernehmen. Liane Biedermann, Mitarbeiterin des "Uhlenhauses" zum Beispiel, traut sich das nicht zu. Wie etliche andere Vereinsmitglieder hilft sie auf andere Weise, ist beispielsweise Ansprechpartnerin am Telefon des Vereins. Petra Voss hat dafür Verständnis. Die Stralsunderin arbeitet selbst auf einer Station, auf der Krebspatienten behandelt werden. Oft werde auch der Wunsch nach einem stationären Hospiz ausgesprochen. Manchmal komme es vor, dass ein Sterbender aus Stralsund in das Hospiz in Greifswald oder Bergen verlegt wird, um dort in seinen letzten Tagen umsorgt zu werden.
"Ich glaube, dass wir in den nächsten ein, zwei Jahren auch hier in Stralsund ein Hospiz haben werden", ist Petra Voss zuversichtlich. Vier bis sechs Betten könnte es haben. Im Greifswalder Hospiz, das 2005 eröffnet wurde, stehen acht Betten, im Bergener seit 2002 sechs.
Zunächst jedoch steht die Arbeit und Finanzierung des jungen Hospizvereines im Vordergrund. Unter anderem gibt es Ideen für eine Benefizveranstaltung.
Mehr unter Tel.: 03831 / 35 55 53.